Arbeiten mit Licht und Energie

114 kW, Kunsthalle Schirn, Frankfurt, 2006

57 Thorn-Mundial-Strahler à 2.000 Watt/380 Volt, TridonicAtco-Betriebsgeräte, Verteilerkasten, 57 Transformatoren, Leitungen.

Die Rotunde der Schirn wird mit 57 Scheinwerfern in einen gleißend hellen, weithin sichtbaren Lichtraum verwandelt. Museumsbesucher wie Passanten finden sich beim Betreten der Installation der gebündelten Strahlkraft von insgesamt 114 kW Lichtenergie ausgesetzt. Über die rein visuelle Wahrnehmung als Helligkeit hinaus wird dabei das Phänomen Licht in seiner Materialität auch physisch erfahrbar. Durch die bewusste Inszenierung der erforderlichen technischen Apparatur - einem Verteilerkasten, 57 Transformatoren und deren 57 mit den Strahlern verbundene Kabel - rückt das Licht aber auch in seiner Künstlichkeit in den Blick. Durch die unverhältnismäßig starke Beleuchtung eines unspektakulären Durchgangsorts wird auf den oft irrationalenoder schlicht unästhetischen Einsatz von Kunstlicht bei der Beleuchtung öffentlicher Plätze oder Fassaden, der wesentlich zur Lichtverschmutzung über unseren Städten beiträgt, verwiesen: eine Arbeit, die sich in ihrer Dauer permanent wandelt, da sie je nach dem natürlichen Tageslicht unterschiedlich intensiv wahrgenommen wird. Während der Laufzeit der Installation in der Schirn verzichtet die Stadt Frankfurt auf die abendliche Fassadenbeleuchtung des Römers, der Paulskirche und des Doms.

www.schirn-kunsthalle.de